Auch in der offenen Beziehung gilt: Höchstes Gut ist Vertrauen.
Wer seinen Partner wirklich liebt, der liebt nur ihn und hat nur mit ihm Sex. Das ist der Glaubenssatz, den die meisten Menschen haben. Vertreter der Polygamie widersprechen und meinen, dass Beziehungen auch funktionieren, wenn Liebe und Sexualität nicht exklusiv einem Partner zuteilwerden. Das Konzept OFFENE BEZIEHUNG kursiert schon seit einigen Jahren durch die Beziehungslandschaft als Ersatz für das traditionelle Beziehungsmodell. Dabei sind es nicht nur Männer, denen die Idee gefällt.
Was spricht für eine offene Beziehung?
Offene Beziehungen zeichnen sich dadurch aus, dass beide Partner einvernehmlich die Möglichkeit haben, mit einer anderen Person Sex zu haben. Im Gegensatz dazu gilt im traditionellen Beziehungsmodell das Gebot der Exklusivität. Exklusiv bedeutet, dass Liebe, Zärtlichkeit und Sex lediglich dem einen Partner zuteilwerden. Durch eine offene Beziehung haben beide Partner die Möglichkeit, neue sexuelle Erfahrungen zu machen. Dadurch lernen beide ihre Sexualität besser kennen, was grundsätzlich auch dem Sexleben innerhalb der Beziehung zugutekommt. Damit Polygamie jedoch funktionieren kann, gibt es einige Grundregeln.
Offene Beziehung – Regel Nummer 1: offenes Gespräch.
Das Fundament jeder Beziehung ist Kommunikation. In einem Gespräch über Sexualität und Partnerschaft sollte zuerst geklärt werden, ob beide Partner mit einer polygamen Beziehungsform einverstanden sind. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, um dem Partner keine missverständlichen Signale zu senden. Sind beide Partner grundsätzlich damit einverstanden, Sexualität nicht nur innerhalb der Beziehung auszuleben, sollte der Rahmen der Beziehungsform abgesteckt werden.
2. Regel: Mit wem und wo?
Eine Aussprache, mit wem und wo Sex erlaubt ist, ist der Grundbaustein einer offenen Beziehung. Sicherlich möchte kein Mann und keine Frau, dass der Partner ohne Absprache mit dem besten Freund oder der besten Freundin schläft. Daher ist es wichtig, bestimmte Grenzen festzulegen und einzuhalten.
Daneben wollen die meisten Paare nicht, dass der Partner Sexualität mit anderen in der gemeinsamen Wohnung auslebt. An welchen Orten der Sex stattfinden darf, sollte vorher geklärt werden.
3. Regel: Absprache.
Dem Partner vom Sex mit einer anderen Person erzählen? Und falls ja, wie genau? Erfahrungsgemäß möchten die meisten Partner erfahren, wenn der andere Sex hatte. Das baut nicht nur Vertrauen auf, sondern gibt dem anderen das Gefühl der Kontrolle. Wie detailreich ein solches Gespräche gestaltet werden sollte, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Manche Frauen wollen kaum etwas darüber wissen, während andere Frauen fast alles erfahren möchten.
4. Regel: das gemeinsame Liebesleben gestalten.
Die emotionale Beziehung sollte nicht unter anderen Sexualpartnern leiden. Es hilft, Tage zu vereinbaren, an denen der Partner im Mittelpunkt steht. Dies sollte sich jedoch nicht wie eine Pflichtveranstaltung anfühlen, sondern wie eine gemeinsame Aktivität, die beide genießen.
5. Regel: Gefühlsupdates.
Viele erlauben ihrem Partner eine sexuelle Beziehung zu einer anderen Person, aber keine emotionale. Ein regelmäßiges Gespräch über den emotionalen Status hilft, Sorgen und somit Eifersucht aus dem Weg zu schaffen. Es ist für Frauen sehr entlastend, zu wissen, dass ihr Partner keine Gefühle für anderen Frauen entwickelt.
Um Eifersucht zu vermeiden, ist es außerdem ratsam, festzulegen, ob beispielsweise mehrmaliger Sex mit derselben Person erlaubt ist.
Fazit.
Einer offene Beziehung ist auf den ersten Blick wünschenswert, da sich beide Partner sexuell besser kennenlernen können. Es gibt jedoch einige Regeln, damit das Beziehungsmodell funktioniert. Das Einhalten der Regeln garantiert zwar nicht, dass die Praxis reibungslos abläuft, gibt beiden Partner aber eine Orientierung.
